| Vera Molnar gilt als eine der wichtigsten Vertreterinnen der konstruktiv-konkreten Kunst und zählt zu den ersten Künstlerinnen überhaupt, die Werke mit dem Computer schufen. Seit ihren Anfängen steht die Lust am systematischen Experiment im Schaffenszentrum der seit 1947 in Paris lebenden Ungarin. Ihren ästhetischen Mitteln als Malerin und Zeichnerin wie auch ihrer Vorliebe für die geometrische Bildsprache ist sie dabei über die Jahrzehnte hinweg treu geblieben. Ausgehend von der Konzentration auf elementare Formen wie Quadrat, Kreis und Linie generiert die Künstlerin eine Vielzahl an Serien, die den Betrachter dazu einladen, in ihren von Variation, Transformation und Un-Ordnung geprägten Bildwelten spazieren zu gehen.
Vera Molnár: Étude, 1955 © VG Bild-Kunst, Bonn 2019 Die frühen Entwicklungsjahre von Vera Molnar fielen in eine Epoche, als die traditionelle Auffassung darüber, was Kunst ist, grundsätzlich infrage gestellt wurde. Ihre Ablehnung von subjektiven Entscheidungen und kompositorischen Überlegungen bei der Bildfindung führte die Künstlerin ab 1958 dazu, ihre „visuellen Forschungen“ nach einem kombinatorischen Verfahren zu betreiben, das sie als „machine imaginaire“ bezeichnete. 1968 schließlich erhielt sie erstmals die Möglichkeit, mit einem Computer zu arbeiten, der mithilfe vorgegebener Algorithmen eine faszinierende Vielfalt an „unvorstellbaren“ Bildergebnissen erzeugte.
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